Meinen Rhythmus finden

Übung: Dein Kalender wird zyklisch

Kalender

Die Schreibübung mag etwas „pragmatisch“ wirken, dafür ist sie umso wichtiger. 

Nimm dir dafür ca. 1 Stunde Zeit, es könnte aber auch sein, dass du wesentlich kürzer brauchst. Schaffe dir eine gemütliche Atmosphäre, vielleicht machst du dir einen Tee oder du stellst deine Räucherschale auf. Nimm dir deinen Kalender zur Hand, verschaff dir einen Überblick und trage dir ein paar wichtige Punkte ein.

Teil 1: Deinen zyklischen Winter einplanen

  • Lade dir im ersten Schritt eine Zyklus-App auf dein Handy (z.b. P Tracker oder flo – es gibt ganz viele Apps, die du benutzen kannst, z.B. auf der Apple Watch kannst du deinen Zyklus direkt eintragen). Wenn du nicht menstruierst, dann besorge dir einen Mondkalender.
  • Im nächsten Schritt ermittelst du mit der App wann in den nächsten Monaten bis Ende des Jahres deine Menstruation zu erwarten ist (wenn deine Periode sehr unregelmäßig ist, versuch trotzdem ungefähr einen Zeitpunkt zu ermitteln). Wenn du nicht menstruierst, dann entsprechen die Tage rund um den Neumond dem Loslassen.
  • Jetzt trägst du dir deinen zyklischen Winter (Tage der Menstruation + ca. 3 Tage) oder die Neumond-Phasen bis Ende des Jahres in deinen Kalender ein. Diese Zeit ist wichtig für deinen Rückzug und für deine Ruhephase. Du solltest sie dir möglichst frei halten. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass meine Monate mit mehr Leichtigkeit erfüllt sind, wenn ich wirklich in Zeiten der Menstruation Pause mache, loslasse und gleichzeitig empfänglich bin. Je besser es mir gelingt mich in der Zeit meiner Menstruation zurückzuziehen und zu ruhen, desto fließender fühlt sich der darauffolgende Monat an. Und: Desto produktiver und energiegeladener bin ich! In unserem inneren Winter spricht unsere Weisheit zu uns und wenn wir ruhig werden können wir sie auch hören ;)

Wenn du jetzt vielleicht sagst: Ja, aber ich kann nicht einfach nicht mehr arbeiten und mich völlig zurückziehen. Natürlich ist es nicht immer möglich in dieser Zeit völlig zu pausieren, das Leben fließt weiter, die Arbeit geht weiter. Trotzdem kannst du darauf Rücksicht nehmen. Das ist auch nicht nötig. Allerdings plane ich für die Phase meiner Menstruation z.B. keine Zahnarzt-Termine oder Kinderpartys ein. Das machen wir danach – mache ich so etwas mit Leichtigkeit. In der Mens-Zeit gibt es bei uns auch eher Pizza oder bestelltes Essen als sonst – ich mache es mir leicht. Ein Treffen mit Freundinnen würde ich ebenso nicht in diese Zeit legen, wenn es sich vermeiden lässt. Oder ich würde nicht meine ganze Verwandtschaft einladen – dann lieber ein paar Tage später. Dein Spielraum ist größer als du denkst!

Wichtig: Auch wenn du keine Menstruation (mehr) hast, brauchst du einmal im Monat eine Pause. Diese bietet sich rund um den Neumond an. Deshalb die Empfehlung ihn dir einzutragen. Dort ist Zeit für Rückzug und Zeit zum Empfangen.

PS.: MEHR INFOS ZU DEN ZYKLUS-PHASEN FINDEST DU HIER

Kurzübersicht Teil 1

– berechne deine zukünftigen Zyklen (z.B. mit einer App) oder – wenn du nicht menstruierst – suche die Neumondphasen raus

– trage dir bis Ende des Jahres deinen inneren Winter ein

– räume deinen Kalender in dieser Zeit so frei wie möglich

Teil 2: Ruhephasen im Laufe des Jahres einplanen

  • Die Natur macht es uns vor: Im Jahreszyklus folgt auf das Blühen und Ernten immer der Winter mit einer angemessenen Ruhephase. Alles regeneriert sich, um dann wieder keimen, wachsen, blühen und Früchte bringen zu können.
  • Wir haben es uns als Menschen abgewöhnt diese Ruhephasen, die auch wir dringend benötigen einzuhalten und als wertvoll zu erachten.Früher was es vollkommen klar, dass in den Rauhnächten (ab dem 21. Dezember) bis zu Imbolc/Maria Lichtmess (2. Februar) sehr viel Ruhe und Stille vorhanden war. Alles lief langsamer, alles war auf Regeneration ausgelegt.
  • Uns sind die natürlichen Ruhepausen fast gänzlich abhanden gekommen. Wir können rund um die Uhr arbeiten, weil immer Licht und Elektrizität zur Verfügung steht. Auch im Laufe des Jahres gibt es kaum Phasen in denen wir einen Gang zurückschalten, außer vielleicht im Urlaub (der hart erarbeitet wird und uns danach wieder in Stress versetzt, wenn wir zurückkommen).

Dauernd zu performen entspricht nicht unserer wahren Natur. Im Gegenteil: Es macht uns mürbe, müde und wir verlieren zu viel Kraft auf der Strecke.

Deshalb mach es wie die Natur:

  • Schau dir deinen Kalender an und spüre in dich hinein wo es Spitzen gibt, die du jetzt schon erkennen kannst z.B. ein Projekt das viel von dir abverlangt, eine private Situation, für die du viel Kraft brauchst, Spitzen in deiner Arbeit in denen du Höchstleistungen erbringen sollst. Plane jetzt danach eine ausgiebige Ruhephase ein, eine Phase in der du wieder einen Gang herunterschaltest.
  • Das geht nicht? Wer sagt das? Kleine Möglichkeiten gibt es immer!
  • Wichtig ist für dich zu wissen: Die letzte Phase eines Zyklus ist immer die anstrengendste! Die letzen Monate des Jahres sind häufig diejenigen, in denen wir am meisten Stress und Druck verspüren. Die letzten Wochen eines intensiven Projekts verlangen uns alles ab – mehr als die Wochen davor. Die letzte Zyklusphase (die Phase vor der Menstruation) empfinden viele Frauen als besonders herausfordernd, weil sie mit so vielen Gefühlen und Emotionen konfrontiert sind. Die letzte Phase einer Schwangerschaft und die Geburt sind besonders fordernd!
  • Nach dieser letzten anstrengendsten Phase (welche es auch immer ist) sind Regenerationspausen nicht nur erlaubt sondern unverzichtbar! Ich spreche hier nicht von 1-2 Tagen durchschnaufen und dann wieder weitermachen sondern von einer RUHEPHASE
  • Nimm dir heute die Zeit (wann, wenn nicht jetzt) und blicke mit diesem Wissen und dem Wissen, dass deine wahre Natur zyklisch ist, in deinen Kalender und trage dir deine Ruhephasen im Jahr ein. Das ist ganz individuell. 
  • Wichtig ist, ehrlich zu dir selbst zu sein! Wir tendieren dazu den Aufwand, die Herauforderung von Dingen klein zu reden. „Das ist ja nicht so schlimm.“ oder „Das werde ich schon schaffen.“ „Danach brauche ich keine lange Pause.“ Meistens brauchen wir dann doch mehr Kraft und die Pause ist unbedingt nötig.

Ja, Pausen sind nicht wertvoll in unserer Gesellschaft, aber du machst es ab sofort anders!

Kurzübersicht Teil 2

– schau dir deinen Kalender an wo es Spitzen gibt, die dich sehr herausfordern werden

– plane dir danach bewusst eine RUHEPHASE ein, damit du wieder regenerieren kannst

– sei ehrlich zu dir (!) oft versucht unser Verstand uns zu sagen, dass wir keine Pause brauchen oder das jetzt nicht möglich ist

– versuche vor allem am Ende des Jahres Zeit für deine Rauhnächte einzuplanen

Ich wünsche dir viel Freude beim Planen deiner Ruhephasen für dieses Jahr und darüber hinaus!

DEINE KARIN

Gut zu wissen

In deinem Daily Journal gibt es die Frage: Diese Mini-Auszeit in der Natur hat mich heute geerdet … das ist die kleine Ruhephase eines Tages, die du in dieser Übung auf die Ruhephasen des Monats und des Jahres ausweitest.